Graun

                        Foto: M.C.

Hl. Katharina

Patrozinium: 25. November

1520m ü. d. Meer

ca. 377 Seelen

Kontakt:

Pfarrei Graun i. V.

Pfarrstraße 12

39027 Graun i. V.

Don Klaus

(im Widum in Graun):

Pfarrer Pfeifer Anton

(im Widum in St. Valentin)

Pfarrei zur hl. KATHARINA - GRAUN

Der Pfarrgemeinderat von Graun

Steiner Robert - Vorsitzender

Paulmichl Valentin - Vizevorsitzender

Nobile Renate

Blaas Maria

Plangger Paul

Röd Rosmarie

Blaas Zita

Padöller Manuel

Daniel Martha

 

Informationen - Graun

Die folgenden Informationen stammen zum größten Teil aus dem Buch "Kirchen und Kapellen rund um den Reschensee", Provinz-Verlag, Othmar Pider, Stefan Hainz, Peter Pircher, 2005. In diesem Buch finden Sie noch sehr viele zusätzliche, mühevoll recherchierte und detaillierte Informationen und Bilder zu den Kirchen und Kapellen in der Seelsorgeeinheit Graun i.V.

Kirchen und Kapellen in der Pfarrei Graun

Ursprünglich gehörten Graun, Reschen und Langtaufers zur Pfarrei Mals und wurden von dort aus versorgt. Wegen der weiten Entfernungen zur Pfarrkirche, welche Berichten zufolge besonders im Winter nur schwer und zum Teil unter Lebensgefahr zu erreichen war (Kinder und Kranke seien zum Teil ohne den Empfang des Taufsakramentes bzw. der Sterbesakramente wegen des langen Weges gestorben), wurde 1357 in Graun eine Filialkirche zu Ehren der Märtyrin Katharina eingeweiht. 1440 wurde die Filiale Graun schließlich zur eigenständigen Pfarrei erhoben und von Mals losgelöst. 1488 wurde die Kirche erneut geweiht, wahrscheinlich aufgrund einer Vergrößerung.

Um 1636, gegen Ende des 30jährigen Krieges, wurde die Pfarrkirche von Graun - wie viele andere Kirchen und Kapellen auch - ein Opfer der Plünderungen durch Söldnertruppen, welche von Süden her über den Reschen zogen.

Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Pfarrkirche erneut vergrößert und geweiht, wurde aber schon bald wieder zu klein für die stark wachsende Gemeinde: es gab "2.383 Seelen in der Gemeinde, wovon 1.816 Kirchgänger waren", die Kirche bot aber nur 900 Personen Platz. Außerdem war die Empore bereits baufällig, weshalb eine neue Pfarrkirche erbaut werden sollte. Der damalige Pfarrer von Graun, Josef Beil, bemühte sich sehr um den Neubau der Kirche, und am 22. Mai 1833 wurde schließlich der Grundstein für die neue Pfarrkirche gelegt. Die Geldmittel reichten allerdings nicht aus, sodass der Neubau nur durch zusätzlich erbettelte Geldspenden des Kaisers und durch die Hilfe diverser Förderer fertiggestellt werden konnte. Ein bekannter Förderer war Josef Duile, ein gebürtiger Grauner und k.k. Baudirektionsadjunkt in Innsbruck, dessen Grabstein in Graun zu finden ist. Am 23. September 1838 konnte der Weihbischof von Brixen die neue Kirche mit drei neuen Altären einweihen. Kirche und Turm waren nicht direkt zusammengebaut, der Glockenturm war noch von der ältesten St. Katharina-Kirche übriggeblieben. Er stand von der neuen Pfarrkirche isoliert.

Im Ersten Weltkrieg mussten 3 Glocken abgegeben werden. Um die älteste Glocke vor dem Einschmelzen zu bewahren, wurde sie auf dem Friedhof vergraben, ein Kreuz darauf gestellt, und nach dem Krieg wieder ausgegraben.

Im Jahr 1950 wurde die Pfarrkirche ebenso ein Opfer der Seestauung wie das restliche Dorf. Der letzte Gottesdienst fand am 09. Juni statt, am Nachmittag desselben Tages wurde das Allerheiligste im Rahmen einer Prozession in die St. Anna Kapelle gebracht. Die Glocken läuteten das letzte Mal am 16. Juli, einem Sonntag, zwei Tage später wurden sie vom Turm genommen und in die neue Pfarrkirche gebracht. Am Sonntag, den 23. Juli, sollte die Kirche mit 150 Sprengladungen Dynamit in die Luft gesprengt werden, was allerdings nicht gelang; die Mauern hielten stand und mussten anschließend 4 Tage lang Stück für Stück gesprengt werden. Der Turm im Stausee erinnert heute noch an diese einstmals größte Kirche im ganzen Vinschgau.

Die heutige Pfarrkirche von Graun (Grundsteinlegung 29. Mai 1950, Fertigstellung am 02.12.1951, Weihe am 18. Mai 1954 durch Bischof Josef Gargitter) wurde zusammen mit dem neuen Dorf gebaut, ist aber viel kleiner als die alte Pfarrkirche, die dem Stausee zum Opfer fiel.

Fotos und nähere Informationen zur Seestauung finden sie z.B. hier.

Alte Pfarrkirche von Graun;

Foto: Archiv Museum Vinschgauer Oberland

Neue Pfarrkirche von Graun; Foto: M.C.

Die kleine Martinskapelle - sie hat keine Messlizenz - steht etwas abseits der Hofstelle von Giern. Es sind keine Aufzeichnungen zur Baugeschichte bekannt, sie wurde vermutlich Ende 1700 / Beginn 1800 erbaut. Das Bild im Hauptaltar zeigt den hl. Martin zu Pferd mit dem Bettler. Neben dem Hauptaltar steht ein zweiter, kleiner Altar (Ende 18. Jh.), welcher möglicherweise von der Pfarrkirche Graun geschenkt wurde. In der Kapelle befinden sich auch Kreuzwegstationen (Stahlstiche). Einige Kunstgegenstände wurden bei früheren Einbrüchen gestohlen.

Foto: Othmar Pider

Die heutige Kapelle stammt aus dem Jahr 1836; sie hatte eine  Vorgängerkapelle (möglicherweise sogar zwei), welche etwas näher an den Häusern stand und im 17. Jh. mit finanziellen Mitteln von Frau Magdalena Mathuin erbaut wurde.

Der Innenraum der heutigen Kapelle wurde 1883 mit einem Deckengemälde und Ornamenten geschmückt. Das barocke Hochaltarbild stammt aus dem Jahr 1690 und stellt die hl. Maria mit Kind, den hl. Antonius und den hl. Martinus dar. 1976 wurden die zum Altar gehörenden Figuren und Engel bei einem Einbruch gestohlen. In der St. Anton-Kapelle gibt es nicht wie üblich 14, sondern 15 Kreuzwegstationen. Die 15. Station zeigt Kaiserin Helena mit dem Kreuz Christi.

Der hl. Antonius von Padua war einer der beliebtesten Volksheiligen und wird als Viehpatron, Patron der Partnersuchenden, der verloren gegangenen Gegenstände u.v.m. verehrt. Die Kapelle war lange Zeit eine beliebte Wallfahrtskapelle. Vor der Seestauung wurden noch 2 bis 3 Messen pro Jahr gelesen, nach der Seestauung geriet die Kapelle jedoch mehr und mehr in Vergessenheit. Nach der Verlegung der Hofstätten war sie gänzlich dem Verfall preisgegeben, bis die schließlich baufällige Kapelle in den Jahren 1997-1999 - finanziert von einigen Privatpersonen - fachgerecht restauriert wurde.

Das St. Anna Kirchlein steht auf einem Hügel mit wunderbarem Blick über den obersten Vinschgau. Archäologen vermuten an der Stelle einen Vorgängerbau oder eine Kultstätte. Das heutige gotische Kirchlein wurde am 12. Mai 1521 vom Weihbischof von Chur konsekriert. Vor 1850 war an Stelle des Turmes ein "kleines, gemauertes, kaminartiges, oben rundes Türmchen", welches 1850 durch einen Turm ersetzt wurde, welcher seinerseits 1893 zur Gänze neu erstellt wurde. In den Jahren 1897 - 1903 wurde die Kapelle mitsamt dem sehr schön gestalteten Altar im Renaissancestil gründlich restauriert. Der Südeingang wurde zugemauert, eine Empore eingezogen und ein West-Portal eingesetzt.

1964 konnte man in Zeitungen von einem Kirchenraub im St. Anna Kirchlein lesen, bei welchem die 70 cm großen Statuen des hl. Rochus, des hl. Sebastian und der hl. Mutter Anna gestohlen wurden.

Es gibt mehrere Sagen über den Hügel, auf dem das St. Anna Kirchlein steht. Eine bezieht sich auf die Stifter-Familie der Kapelle: Wurde einem im Mittersee hausenden Drachen nicht wöchentlich ein Mensch zum Fraße vorgeworfen, mordete dieser nach Belieben. Die Menschenopfer wurden der Reihe nach aus den einzelnen Familien genommen. Als die Familie des Grafen "Kuen Belasi" an der Reihe war, machte der Graf das Gelübde, eine Kapelle auf dem Hügel zu errichten, wenn seine Familie verschont bliebe. Und siehe da: der Drache wurde von einem Unbekannten getötet. Zum Dank ließ der Graf das St. Anna Kirchlein mitsamt Altar erbauen. Auf dem Altar ist die gesamte Stifterfamilie abgebildet, die vom Drachen verschont wurde. Außerdem ist die hl. Margareth mit dem Drachen und der hl. Georg mit dem Drachen auf dem Altar abgebildet.

Die ursprüngliche Kapelle stand - wie der Weiler Arlund - tiefer als heute und versank in den Fluten des Stausees. Es gibt keine Urkunden über diese alte Kapelle, der Altar stammte aus dem späten 18. Jh.

Die neue Kapelle aus Stein wurde vom Montecatini-Konzern im Jahre 1952 errichtet und entspricht in ihrer Form ungefähr der alten Kapelle. Das spätbarocke Altärchen stammt aus der alten Kapelle. Das Altarbild zeigt die Mutter Anna mit der jugendlichen Maria, dem hl. Isidor und hl. Aloisius. Die heutigen Kniebänke stammen aus der alten Friedhofskapelle von Graun.

Foto: Othmar Pider

Foto: M.C.

Foto: M.C.

Informationen (Biografien etc.) zu den Heiligen finden Sie beispielsweise hier.

Quellen:  "Kirchen und Kapellen rund um den Reschensee", Provinz-Verlag, Othmar Pider, Stefan Hainz, Peter Pircher, 2005

St. Martin in Giern (11. November)

Pfarrkirche zur hl. Katharina von Alexandrien (25. November)

St. Anton in Spin (13. Juni)

St. Anna in Graun (26. Juli)

St. Anna in Arlund (26. Juli)

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