Die Fahrt:

Anfangs war der Himmel noch wolkenverhangen, aber je weiter wir nach Süden kamen, umso freundlicher wurde das Wetter. Nach einer kurzen Begrüßung und einer Einführung in das Tagesprogramm  durch unseren Herrn Pfarrer, wurde zur Einstimmung ein Rosenkranz gebetet. So verging die Fahrt durch den Vinschgau wie im Fluge. Bei der neuen Raststätte auf der Mebo machten wir eine kurze Kaffeepause. So kamen sich die Teilnehmer bei kurzen Gesprächen schon ein wenig näher. Dann ging es  weiter über die Brennerautobahn durch das schöne Eisacktal. Dieses zeigte sich bereits in den ersten Herbstfarben. Bei Klausen kündigte uns das imposante Kloster Säben das nahe Ziel unserer Reise an.

In Brixen:

Nach unserer Ankunft in Brixen ging es gleich zum Dom, unserem Hauptreiseziel. Bereits der große Domplatz mit dem  schönen Brunnen, und die Kathedrale mit den zwei Türmen war ein erbaulicher Anblick. Von der Größe und der Schönheit im Inneren waren wir alle überwältigt. Wir wurden gleich vom Domdekan Dr. Ulrich Fistill in Empfang genommen. Dieser gab uns einen kurzen Einblick in die über tausendjährige  Geschichte des Domes. Der Dom ist Mariä Aufnahme in den Himmel und dem Hl. Kassian geweiht.  Er war  vom Jahre 990 bis zum Jahre 1964 Bischofssitz. und  wurde in dieser Zeit mehrmals umgebaut. So weist er heute verschiedene Merkmale der Gotik, aber besonders Elemente aus dem Barock auf. Man würde Stunden brauchen, um all die herrlichen Kunstwerke und Malereien eingehend zu betrachten.

Es blieb uns gerade noch Zeit zu einem kurzen Verweilen an den Grabplatten unserer verstorbenen Bischöfe Josef Gargitter und Wilhelm Egger, die im Dom begraben sind. Dann ging es durch den mittelalterlichen Kreuzgang mit seinen Fresken  mit Darstellungen von  Tod und  Fegefeuer aus dem 14. Jahrhundert, vorbei an den Grabmälern früherer Bischöfe, in die Johanneskapelle. Dort bewunderten wir die eindrucksvollen Fresken aus dem 12. Jahrhundert und viele schöne Statuen und Bilder. Wir feierten  mit unserem Pfarrer eine Hl. Messe, bei der besonders die Weiterentwicklung und das Gefühl der Zusammengehörigkeit  unserer Seelsorgeeinheit Graun i.V., im Mittelpunkt standen. Noch beeindruckt von der schönen Messfeier, machten wir uns auf in die Hofburg, zur Besichtigung des Diözesanmuseums. Bereits der Hofburggarten  mit seiner  stimmungsvollen und beruhigenden Atmosphäre  lud ein, etwas zu verweilen. Aber unsere bestellte Führerin wartete schon und führte uns durch die Räume der Burg. Die Besichtigung des Domschatzes mit seinen wertvollen Beständen nahm unsere ganze Aufmerksamkeit in Anspruch. Besonders beeindruckt haben uns  der über 1000 Jahre alten Mantel aus Purpurseide des Hl. Albuin und die Hartmannsgewänder des Bischof Hartmann von ca. 1140. Im Museum bewunderten wir viele Muttergottesstatuen, Heiligenfiguren und Kreuze aus verschiedenen Epochen, die teilweise auch aus den Kirchen und Kapellen unseres Landes hier her gebracht worden sind. Immer mehr wurde uns so der Wandel und die Entwicklung der religiösen Kunst bewusst. Auch die großartigen, größtenteils religiösen Gemälde vermittelten  uns einen guten  Einblick in die Veränderung  in der Malerei im Laufe der Jahrhunderte. Mit dem Besuch der Hofkirche und des Kaisersaales schlossen wir die Besichtigung  der Hofburg ab.

Stadtbesichtigung / Mittagessen / Kloster Neustift:

Nach einem kurzen Gang durch die Altstadt kamen wir zum Gasthof „Grüner Baum“, wo endlich auch Zeit war, etwas für unser leibliches Wohl zu tun. Alle waren in guter Stimmung und genossen in gemütlicher Runde ein gutes Mittagessen. Leider verging die Zeit viel zu schnell, dass für den eingeplanten Stadtbummel, zum Leidwesen der Frauen,  kaum noch Zeit blieb. So waren alle pünktlich beim Bus,  der uns zum Kloster Neustift brachte. Wir waren von der  Größe und Weitläufigkeit des Komplexes  überrascht. Schon die „Engelsburg“ an der Einfahrt ist beeindruckend. An einem Modell  erklärte uns die Führerin die einzelnen Gebäude, der im Jahre 1143 von Bischof Hartmann von Brixen gegründeten,  und den Augustiner Chorherrn zur Verfügung gestellten Anlage. Wir bestaunten die erhabene Schönheit der Klosterkirche und verschiedene religiöse Kunstwerke und Gemälde. Besonders angetan waren wir von einem  Gemälde der Hl. Katharina von Alexandrien (sie ist die Patronin der Pfarrkirche von Graun)  mit den Darstellungen  ihrer verschiedenen Lebensabschnitte bis hin zum Martyrium. Als letztes statteten wir noch der beeindruckenden Bibliothek einen Besuch ab. Schon der Raum strahlte eine wunderbare  Atmosphäre aus. Wir bestaunten  die schönen alten Bücher  von unschätzbarem Wert. Die großen handgeschriebenen  Bücher in den Glasvitrinen  genossen unsere besondere Beachtung.

Endlich wieder draußen genossen wir das milde Herbstwetter und beendeten  unseren Besuch in Neustift mit einer Stärkung  in der Stiftskellerei.

Heimreise:

Inzwischen wurde es Zeit  die Heimreise anzutreten. Alle waren ziemlich müde und im Bus war es  ruhig. Doch als wir wieder  in den Vinschgau kamen und unser Pfarrer Siegfried die Liederbücher verteilte, waren alle  hell wach. So erreichten wir singend und bei guter Laune das Oberland.

Vielen Dank!