"Aber ihr werdet die Kraft des heiligen Geistes empfangen, der auf euch herabkommen wird."

Apostelgeschichte 1,8

"Und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll. Er ist der Geist der Wahrheit... Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen."

Johannes 14,16-18

"Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe."

Johannes 14,26

Verantwortlich leben - gefirmt mit Gottes Kraft, dem Heiligen Geist

Durch die Sakramente der Taufe, Kommunion und Firmung wird ein Mensch in die christliche Gemeinschaft eingegliedert. In der schwierigen und entscheidenden Lebensphase eines Heranwachsenden, der Pubertät, beginnen Jugendliche bewusster und ernsthafter nach dem "Wozu" und "Wohin" des Lebens zu fragen. Gerade in dieser wichtigen Selbstfindungs-Phase der Heranwachsenden, mit den vielen Herausforderungen und Ansprüchen, ist die Firmung ein "starkes" Sakrament. Das Wort Firmung kommt vom lateinischen "firmare" und bedeutet "stärken, festigen, bekräftigen". Die Firmung soll stark machen für das Leben, sie soll Rückenwind des Geistes Gottes sein in einer Zeit, in der den Jugendlichen beim Verwirklichen ihrer Berufs-  und Lebenspläne viel Gegenwind entgegenschlägt. Denn der Weg in die Selbstständigkeit erfordert viel Mut, Kraft und Zuspruch.  

Die Weitergabe des Geistes Gottes geht auf das Pfingstfest zurück, als die Jünger Jesu wieder alle versammelt waren. In der Firmung werden wir Christen erneut mit diesem Geist Gottes gestärkt. Was bei unserer Taufe an uns geschehen ist, dem stimmen wir nun selber ganz bewusst zu, und bekennen selbst: Ich glaube und will als Christ leben.

Die Firmung findet in unserer Seelsorgeeinheit alle 2 Jahre statt. Die Firmanden werden durch die Firmvorbereitung in Gruppen auf das Sakrament vorbereitet. Gemeinsame Gespräche und gemeinsames Handeln sollen den Heranwachsenden dabei helfen, Fragen und Probleme des eigenen Lebens besser zu erkennen und aus dem Glauben an Jesus Christus und dem Heiligen Geist Orientierung für das Leben zu gewinnen.

Es werden nur jene Kinder zur Firmung zugelassen, die die Firmvorbereitung und den katholischen Religionsunterricht in der Schule besuchen.

Die genauen Termine der Firmung und die Kontaktdaten unserer Pfarrer finden Sie auf der Startseite.

Ziele der Firmvor- und nachbereitung laut Diözese

Das Gespräch über unseren Glauben soll gefördert werden

Die Freude am Wort Gottes soll gestärkt werden

Die Bedeutung des Gottesdienstes, besonders der sonntäglichen Eucharistiefeier, soll bewusst gemacht werden

Die Verantwortung als christliche Gemeinde soll vertieft werden

Der Umgang mit Menschen, besonders mit Notleidenden, soll konkretisiert werden.

Der Firmpate / die Firmpatin

 

Firmpaten sind persönliche Begleiter und Helfer der Firmanden. Der Firmpate kann auch der Taufpate sein, aber auch jeder andere erwachsene Christ, der selbst gefirmt ist.

Die Firmung

Die Firmung wird meist vom Bischof innerhalb einer Messfeier gespendet. Die Firmanden bekennen zuerst feierlich ihren Glauben, worauf der Bischof (oder ein Stellvertreter) um die Sendung des Heiligen Geistes für die Firmanden bittet. Anschließend tritt jeder Firmand, begleitet vom Paten, kurz vor den Bischof und nennt ihm seinen Namen. Der Bischof legt die Hand auf den Kopf, zeichnet mit Chrisam ein Kreuz auf die Stirn und spricht:

"N., Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist."

Der Firmand antwortet: "Amen", worauf sich der Bischof mit dem Gruß "Der Friede sei mit dir" verabschiedet.

Die sichtbaren äußeren Zeichen bei der Firmung:

1. Handauflegung

- Gott schützt dich

- Gott segnet dich und steht zu dir

- Gott beauftragt dich, als Christ zu leben

Das Auflegen der Hände eines Vaters zeigt einem Kind, dass er es annimmt und beschützt, Jesus segnete die Kinder und legte ihnen dabei die Hände auf (Mk 10,16), und durch das Auflegen der Hände wurde in der alten Kirche die Vollmacht zu wichtigen Diensten weitergegeben (dies passiert heute noch bei der Weihe zum Priester oder Diakon).

2. Salbung mit Chrisam

Chrisam ist eine Mischung aus Olivenöl und Balsam und wird am Gründonnerstag vom Bischof geweiht. Die Salbung ist ein Zeichen der Heilung und Kräftigung (griechisch Christos, hebräisch Messias = der Gesalbte). Bereits bei der Taufe wird das Kind mit Chrisam gesalbt. Diese zweite Salbung bei der Firmung macht deutlich, dass die erste Salbung zum Christen bei der Taufe nun vom Jugendlichen selbstverantwortlich bestätigt und übernommen wird.

"Gott aber, der uns und euch in der Treue zu Christus festigt

und uns alle gesalbt hat,

er ist es auch, der uns sein Siegel aufdrückt

und als ersten Anteil (am verheißenen Heil)

den Geist in unser Herz gegeben hat." 

                                                       2 Korinther 1,21-22

3. Besiegelung

In der Besiegelung mit dem Kreuzzeichen (wie sie bereits bei der Taufe durch den Priester und die Eltern vorgenommen wurde) soll die unverbrüchliche Treue Gottes zum Ausdruck gebracht werden. So wie ein Siegel auf einem schriftlichen Dokument das Geschriebene beglaubigen, vor Fälschung schützen, die Echtheit garantieren und die Unversehrtheit bewahren soll, so schützt und bewahrt uns Gott selber durch seinen Geist, den Christus uns gegeben hat. Das christliche Leben, welches wir bei der Taufe übernommen haben, wird also durch die Firmung noch einmal besiegelt und beglaubigt.

"Durch Christus habt ihr das Siegel 

des verheißenen Heiligen Geistes empfangen,

als ihr den Glauben annahmt."

                                                                                           Paulus an die Epheser 1,13

Gaben des Heiligen Geistes - Geschenke Gottes

 

Welche Gaben kann uns Gott durch den Heiligen Geist schenken?

 

Weisheit - damit wir nicht wegen unwichtiger Dinge aus der Haut fahren.

Einsicht - damit wir zur Einsicht gelangen, dass immer gut ist, was Gott mit uns vorhat (auch wenn es oft schwer ist den Weg zu gehen, den er für uns vorgesehen hat)

Rat - damit uns in schwierigen Situationen eine Lösung einfällt

Stärke - damit wir auch Schwierigkeiten verkraften

Erkenntnis - damit wir erkennen, was richtig und falsch bzw. gut und böse ist

Frömmigkeit - damit wir immer mit Gott in Kontakt bleiben

Gottesfurcht - damit wir nie anfangen zu glauben, Menschen könnten so groß sein wie Gott

Quellen: "Gotteslob", "Durch das Jahr, durch das Leben - Das christliche Hausbuch für die Familie", 2006, Kösel-Verlag, Hermann Garritzmann u.a.

Weiterführende Informationen und Unterlagen zur Firmung finden Sie beispielsweise auf

den Web-Seiten der Diözese, in unserer Linksammlung (Fundgrube), im "Gotteslob" oder über Suchmaschinen.

Die FIRMUNG - ein "starkes" Sakrament

Diese Webseite wird von den Pfarrgemeinderäten der Seelsorgeeinheit Graun selbst betreut und privat finanziert.