Die Initiative für die Renovierungsarbeiten des Pfarrkirchturms ging vom H. H. Pfarrer Siegfried Pfitscher aus. Der Pfarrgemeinderat unterstützte die Initiative und beauftragte - wie bereits bei den vorherigen 2 Baulosen - Stefan Mayr vom Bauausschuss mit der Einholung der erforderlichen Genehmigungen für das 3. Baulos, der Planung, der Finanzierung, der Ausschreibung und der Vergabe der Arbeiten. Die Finanzierung erfolgt durch das Land, die Gemeinde und die Pfarrei.
Den Auftrag für die Renovierung des Kirchturms erhielt die Fa. Kaiser & Wolf aus Toblach. Vom 10.08. bis 14.08. wurde der Turm bis zur Kirchturmuhr durch die Fa. Europont eingerüstet. Von der Kirchturmuhr bis zur Turmspitze wurden durch die Fa. Kaiser & Wolf Fixseile angebracht, um die Arbeiten an der Turmspitze durchführen zu können.
Am 14.08. 2012 gegen 13:30 Uhr nahm Herr Arnold Wolf, Chef der Fa. Kaiser & Wolf aus Toblach, in Anwesenheit von H. H. Pfarrer Siegfried Pfitscher der Seelsorgeeinheit Graun i. V. und von Vertretern des Haider Pfarrgemeinderates Kreuz und Kugel vom Turmhelm ab, welcher vor 121 Jahren aufgesetzt worden war. Der Turm selbst stammt jedoch von einer früheren Kirche und wurde beim Neubau des heutigen Gotteshauses 1825 – 1832 unter Pfarrer Renner nur geringfügig erhöht.
Alte Gegenstände in der Kugel:
In gespannter Erwartung wurde die Helmkugel auseinander genommen. Darin befanden sich die Reste einer Zeitung sowie ein röhrenförmiger Blechbehälter mit einer Länge von 17,5 cm und einem Durchmesser von 4,5 cm. In dieser Metallhülse steckte die von Pfarrer Ignaz Prieth, gebürtig aus Graun und von 1885 – 1901 Seelsorger in Haid, sowie vom damaligen Vorsteher der Gemeinde Haid Peter Sprenger unterzeichnete Urkunde vom 16. September 1891 über die Erhöhung und Renovierung des Kirchturms.
Laut dem gut erhaltenen Schriftstück beliefen sich die Baukosten auf 1.500 fl.Ö.W., wovon über 1.000 fl. Frau Paula Mayr verehelichte Prinoth (geb. 1857 in Sins/Schweiz, gest. 1921 in Meran) gespendet hatte. Auch die damaligen Handwerker, die die Arbeiten durchführten, wurden in der Urkunde genannt. Weiters enthielt die Urkunde interessante Angaben über die damalige Wirtschaftslage, das Landwirtschaftsjahr, die Viehpreise, die Einweihungsfeier der Lourdkapelle usw.
Durchgeführte Arbeiten:
Nach Maria Himmelfahrt wurde mit den eigentlichen Renovierungsarbeiten begonnen. Die vierfach gedeckten Schindeln der Turmspitze waren von einzelnen Fehlstellen abgesehen in gutem Zustand und wurden vom Maler Lukas Telser aus Burgeis 3 Mal mit Ölfarbe gestrichen, das Zifferblatt wurde ausgebessert und die Zeiger gesäubert und mit Rostschutz gestrichen. Das Mauerwerk wurde gereinigt, Risse und Löcher mit Löschkalkmörtel ausgebessert und anschließend mit Kalkfarbe gestrichen. Kreuz und Kugel wurden neu vergoldet. Auch wurde ein zweiter Blitzableiter montiert. Im Gewölbe des Kirchenschiffs wurde zur Verstärkung der tragenden Teile ein zusätzlicher Balken eingezogen.
Die günstigen Witterungsverhältnisse ermöglichten es sämtliche im 3. Baulos vorgesehenen Arbeiten innerhalb der Monate September und Oktober 2012 abzuschließen.
An dieser Stelle ein herzliches "Vergelt's Gott" an das Land und die Gemeinde Graun für die finanzielle Unterstützung sowie an Herrn Stefan Mayr, der seine wertvollen Dienste ehrenamtlich zur Verfügung gestellt hat und die gesamten Bauarbeiten mit großem Einsatz begleitete.
Arbeiten in luftiger Höhe
Ausbesserungs- und Malerarbeiten an den Schindeln
Plangger Klaus, Mayr Stefan, Seifart Hans, Wolf Arnold und Pfarrer Pfitscher mit neu vergoldeter Kugel und Kreuz
Pfarrer Pfitscher mit dem neu vergoldeten Kreuz
Fotos: Mayr Stefan, M.C.
Renovierung des Pfarrkirchturms in St. Valentin auf der Haide
Artikel in der "Dolomiten" vom 6./7. Oktober 2012:
"Zufriedene Gesichter - RESTAURIERUNG:Turmkugel und -kreuz an Kirche St. Valentin angebracht
Von Helmuth Weirather
ST. VALENTIN. Am Freitag wurden das Turmkreuz und die Turmkugel wieder an der Pfarrkirche von St. Valentin angebracht. Damit ging ein weiterer Teil der Restaurierungsarbeiten an der Kirche zu Ende. Die Hoader werkeln seit Jahren an ihrer Pfarrkirche herum, um sie wieder auf Vordermann zu bringen. Umfangreiche Restaurierungsarbeiten waren notwendig geworden und seit 2007 wurde in bereits drei Baulosen vieles getan: Pflaster- und Entwässerungsarbeiten, die Neugestaltung des Eingangsbereiches zur Kirche samt Windfang oder die Renovierung von bleiverglasten Fenstern sind nur einige der bereits erledigten Tätigkeiten. Baulos drei hatte den Pfarrturm zum Inhalt. Dieser sei durch die extremen Witterungseinflüsse mit der Zeit arg in Mitleidenschaft gezogen worden, wie Stefan Mayr erklärt. Er begleitete die Bauarbeiten von Seiten der Pfarre bzw. des Vermögensverwaltungsrates und zeigte sich am Freitag sehr zufrieden mit deren Verlauf. Mayr erläuterte, welche Maßnahmen geplant bzw. durchgeführt wurden: Neueindeckung der Turmspitze und Ausstiegsluke, Neuvergoldgung der großen Kugel, Austausch von morschen Schindeln, Montieren eines zusätzlichen Blitzableiters usw. - die Liste ist lang. Am Freitag war zudem einer der Höhepunkte derartiger Restaurierungen: die Kugel und das Kreuz wurden wieder an der Spitze des Turmes angebracht. Mit dabei waren neben Mayr auch Pfarrer Sieg{ried Pfitscher, Restaurator Arnold Wolf und Hans Seifart vom Vermögensverwaltungsrat der Pfarre. Zuvor war in die Kugel eine Büchse gegeben worden; in dieser fanden Platz: eine Urkunde samt Dorf- und Baugeschichte, eine Reihe von Münzen und eine "Dolomiten"-Ausgabe - Informationen für die Nachwelt sozusagen. Die Restaurierung der Kirche wird von Land, Gemeinde und Pfarrei finanziert.
Im Bild befüllen (von links) Arnold Wolf, Pfarrer Siegfried Pfitscher, Stefan Mayr und Hans Seifart die Turmkugel mit Urkunde, Münzen und einer aktuellen "Dolomiten"-Ausgabe."
"Arbeiten sollen weitergehen
ST. VALENTIN (lie). Trotz der gelungenen Anbringung von Kugel und Kreuz: die Arbeiten an der Kirche sind noch nicht fertig. In Planung sind noch Maßnahmen am Kircheninneren und an den Kirchenschiff-Fassaden.""
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